CANDIS – Cannabis-Entwöhnungsprogramm
CANDIS (Abkürzung von „Cannabis Use Disorder“) ist ein verhaltenstherapeutisch orientiertes Entwöhnungsprogramm, das speziell für Jugendliche und junge Erwachsene mit problematischem Cannabiskonsum entwickelt und umfassend wissenschaftlich erprobt wurde.
Die CANDIS-Therapie umfasst 10 Sitzungen Einzeltherapie, die sich über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten erstrecken . Sie basiert auf drei baukastenartigen Modulen: 1.) der Motivationsförderung und -stabilisierung, 2.) der kognitiv-behavioralen Therapie und 3.) einem psychosozialen Problemlösetraining.
1. Motivationsförderung
Einige Menschen möchten gern ihren Cannabiskonsum verändern, jedoch befinden sie sich im Zwiespalt zwischen Vorteilen des Konsums und Vorteilen einer Konsumveränderung. Deshalb wird zu Beginn der Therapie auf diese Ambivalenz eingegangen. Die Teilnehmenden werden in ihrer Veränderungsmotivation gestärkt und erhalten Informationen über Cannabinoide und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper. Individuelle Faktoren, die zur Entwicklung eines problematischen Cannabiskonsums geführt haben, werden sorgfältig erarbeitet.
2. Kognitiv-behaviorale Therapie
Im Rahmen der Verhaltenstherapie werden Fertigkeiten gelernt, die effektiv dabei helfen, den Konsum zu verändern wie Techniken, starkes Verlangen zu bewältigen oder Rückfälle zu verhindern. Auch der Aufbau von Alternativen zum Cannabiskonsum und andere Menschen als soziale Unterstützer zu gewinnen sind Inhalt dieser Therapie.
3. Problemlösen
Auch die Herausforderungen und Anliegen der Teilnehmenden werden thematisiert und auch danach gefragt, inwiefern diese die Veränderung des Substanzgebrauchs beeinflussen. Durch ein wirkungsvolles Problemlösetraining werden die Teilnehmenden bei der effektiven Bewältigung von Schwierigkeiten im Alltag, Beruf oder sozialen Umfeld unterstützt.
Das CANDIS-Programm läuft in Einzelsitzungen. Es ist keine Anmeldung oder ähnliches nötig und es entstehen auch keine Kosten.